Tipps und Tricks

1. Schattenbahnhofssteuerung bei der H0-Anlage

Eigentlich sollten die beiden 4-gleisigen Schattenbahnhöfe der H0-Anlage automatisch gesteuert werden. Da aber platzbedingt die Nutzlänge der Gleis unterschiedlich ist (Siehe Skizze) hätte der kürzeste eingesetzte Zug der Hauptbahn nicht länger als Gleis 4 der Schattenbahnhöfe sein dürfen. Das war uns dann doch zu wenig. Also entschlossen wir uns die Bahnhöfe manuell zu steuern. Da es aber enorme Konzentration bedarf aufzupassen, welcher Zug in welches Gleis passt entwickelte ich eine einfache Möglichkeit der Elektrik mitzuteilen, wie lang der Zug ist, der gerade in den Schattenbahnhof fahren will. Um diese nutzen zu können mussten einige Regeln eingeführt werden:
1. Es darf kein Zug länger sein als Gleis 1 der Schattenbahnhöfe,
2. Jeder Zug, der auf der Hauptbahn fährt, hat einen Magneten unter einem Wagen. Dieser Wagen muss der letzte Wagen des Zuges sein.

skizze1
Skizze 1 – schematischer Gleisplan
Wenn ein Zug in den Schattenbahnhof einfahren soll, überfährt er vorher die Reedkontakte l und m und bleibt dann in der Einfahrt stehen. Dabei gilt:
Abstand Reedk. l bis Einfahrt = Abstand Reedk. i bis Abschnitt Gleis 2 und
Abstand Reedk. m bis Einfahrt = Abstand Reedk. k bis Abschnitt Gleis 4.
(Die Abstände sind jeweils entlang des Gleises gemessen.)

Daher kann man schlussfolgern, wenn ein Zug den Reedk. l überfahren hat und dann erst zum stehen kommt, passt er in Gleis 2. Wenn er auch noch Reedk. m überfahren hat, bevor er zum Stehen kommt, passt er auch in Gleis 3 und 4. In Gleis 1 passen eh alle Züge.

Mit Hilfe dieser Informationen kann eine einfache Verriegelung erstellt werden, die nur dann zulässt, dass man die Einfahrt einschalten kann, wenn der Zug in das eingestellte Gleis passt und diese zudem noch frei ist.

(RS)
2. Schüttbahnsteig

Gerade bei kleinen Bahnhöfen wurde oft nur ein Bahnsteig aufgeschüttet. Die Bahnsteigkante wird im Modell meist aus Schwellen und senkrechten Schienenprofilstücken gebaut. Dagegen gibt es auch die Variante der langen, waagerechten Schienen auf Stützen, wie bei vielen Bahnhöfen und Haltepunkten der Harzer Schmalspurbahnen zu finden sind:

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(Foto Juli04 Eisfelder Talmühle, (c)R. Steffen)

Dazu nimmt man eine Sperrholzplatte (o.Ä.) von der Größe des späteren Bahnsteiges. An den oberen Kanten werden die Schienenprofile (können alte sein) gemäß Skizze 2 am besten mit Sekundenkleber fixiert. Dann braucht man Drahtstücken von ca. 1,5mm Breite und 2-3mm Länge. Diese werden senkrecht an den Schienenprofilen geklebt. An diese Stelle sollten die Profile, wenn nicht schon geschehen, eingefärbt werden. Anschließend muss der Bahnsteig noch „besandet“ werden, am besten mit Holzleim und feinen Sand (z.B. Ostseesand, Sand aus Schmelzsicherungen, bei einer 50A-Sicherung ist schon viel Sand drin!) oder feinen Modellbahnschotter. Auch die Zwischenräume zwischen den Senkrechtstützen werden so ausgefüllt. Noch mit Farbe den Schüttbahnsteig einfärben – fertig.

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Skizze 2 – Querschnitt

So kann das dann aussehen:
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(Fotos 2008 (c)R. Steffen)

(RS)

3. Einfache Blinksteuerung

Hier soll nun eine kleine Elektronikbastelei mit dem CMOS-IC NE555 vorgestellt werden. Dieser Timer-IC eignet sich u.A. für ein die Darstellung von Warnblinkanlagen, Werbereklame etc. Schon auf dem Schaltplan kann man erkennen, dass wenige Teile benötigt werden, was nicht nur den Platzbedarf senkt, sondern auch die Kosten und den Aufwand. Zur Sache: Der IC braucht eine geglättete Gleichspannung von 4,5V bis 16V als Betriebsspannung. Auch ohne nachgeschalteten Verstärkertransistor kann man einen Strom von max. 100mA am Ausgang (3) abnehmen. Das reicht z.B. für 4 in Reihe geschaltete Standart-Leds bequem aus. Allerdings sollte man den CMOS am besten in Styropor lagern und nicht die Anschlüsse anfassen, um Zerstörungen durch statische Aufladung zu vermeiden.

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Wie man diese Schaltung auf eine Lochstreifenplatine (Raster=2,54mm) beispielsweise umsetzen kann, zeigt das nächste Bild. Die blauen Linien stellen die Kupferbahnen dar, die an den Kreuzen getrennt werden müssen und die Punkte symbolisieren die Lötpunkte.

platinenplanblinker

Dieser Timer-IC kann einerseits als Blinker mit gleicher Ein- und Ausschaltzeit wie auch als Blitzerzeuger genutzt werden. Dabei entscheidend sind die Werte der Widerstände (R1, R2) und des Kondensators C1. Ist R1 genauso groß wie R2, wird ein absolut gleichmäßiges Blinken erzeugt. Wird R1 größer als R2, so wird auch die Einschaltzeit länger als die Pausenzeit, umgekehrt können natürlich auch die Pausenzeit kürzer als die Leuchtzeit werden.

(RS)

4. Bessere Stromabnahme für BR 50 von Roco

An und für sich ist Rocos BR 50.35 eine gelungene Konstruktion. Auf Weichenstraßen zeigt sich aber schnell eine Schwachstelle: die Lok nimmt nur von den ersten beiden Kuppelradsätzen und von den ersten beiden Tenderachsen Strom ab. Dabei bietet sich der fünfte Kuppelradsatz geradezu zur Stromabnahme an, was dann wenigstens das Nachrüsten leicht macht.
Zuerst muss die Lok vom Tender getrennt und der Kessel samt Führerhaus vom Fahrwerk abgenommen werden. Hier zeigt sich, dass vor dem Getriebeblock eine Fläche ist, auf der die Schleifer zur Stromabnahme befestigt werden können.
Dazu nimmt man ein kleines Stück kupferbeschichteter Platine passender Größe und trennt die Kupferschicht so, dass zwei voneinander isolierte Bereiche entstehen, auf denen dann die Schleifer gelötet werden. Letztere entstehen aus Federblechen, welche so abgewinkelt werden, dass sie mit leichtem Druck an den Radsatzinnenseiten der fünften Kuppelachse schleifen. Sind die beiden Schleifer auf die Platine gelötet kann diese vor den Getriebeblock ausgerichtet und festgeklebt werden. Anschließend müssen noch zwei Zuleitungen aus lackiertem Kupferdraht von der Platine zu den Schleifern der ersten beiden Kuppelradsätzen geführt werden.
Dieser kleine Eingriff ist von außen nur schwer zu entdecken, bringt aber nach der Erfahrung des Autors mehr Spaß am Fahren mit Rocos Fünfziger.

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Im Bild sieht man den Getriebeblock über der 4. bzw. 5. Kuppelachse und davor die Platine mit den Schleifern.